Beschreibung
Die Individuen kommen oft als aufgewachsene und eingewachsene Kristalle vor, wobei sie
reihenweise miteinander verbunden sind. Der Habitus ist tafelig bis flach
gewölbt, selten säulig oder pyramidal und durch die Kombination der vielen
Flächen gegeben. Häufige Flächen sind: (110), (014), (011), (101) und
(111). Grosse Formen sind meist aus subparallel angeordneten Individuen
aufgebaut, was ihnen den aufgeblätterten oder gezähnten Aspekt verleiht.
Individuen, die mit spitzen Prismenwinkeln zueinander stehen, ergeben
den Speerkies, während Formen, bei denen eine Wiederholung der parallel
zueinanderstehenden Zwillingsebenen vorliegt, als Kammkies bezeichnet werden.
Strahlkiese haben faserige Strukturen, doch kommen auch traubige, nierige,
knollige, kugelige oder stalaktitähnliche und derbe Massen vor. Undeutliche
Spaltbarkeit nach (110) und in Spuren nach (011). Oft Vierlinge.
Namensfindung
Die recht vielfältige Namensgebung ist detailliert in C. Hintze, Mineralogie, 1904, Bd.
I / 1, S. 722 wiedergegeben. Mit den Kiesen, demnach auch dem Markasit, haben sich von
Agricola (1546) bis Haidinger, der den Namen im heutigen Sinn 1845 einführte,
berühmte Mineralogen wie Henkel, Wallerius, Cronstedt, de L'Isle, Born, Werner,
Haüy, Brongniart, Mohs, Hausmann, Bournon, Jameson und Glocker
beschäftigt.
Bekannte Fundorte
Da auch Markasit unter unterschiedlichen Bedingungen gebildet wird, ist er weltweit
stark verbreitet. Unter den vielen bekannten Fundorten, siehe auch Pyrit, werden nur
einige hier angeführt. Oft kommt Markasit in tonigen und kalkigen Sedimentiten sowie in
Kohle- und Braunkohleflözen vor, und zwar vorherrschend in Form von Kugeln, Knollen und
Drusen. Auf hydrothermalen Gängen im Harz, in den Revieren von Clausthal-
Zellerfeld, Bad Grund, Sankt Andreasberg und im Rammelsberg (Goslar). Im
Kupferschiefer am Südharz. Im Siegerland und Sauerland, Bodenmais, Bayern, in
den Revieren um Freiberg, Annaberg, Schneeberg in Sachsen. In den bekannten
Revieren von Böhmen, dem slovakischen und Siebenbürger Erzgebirge, der
Marmarosch (Rumänien). In Kärnten, Tirol, Salzburger Land (Österreich), in der
Toskana und dem Apennin (Italien), auf den Erzgängen im Massif Central und in
den Kreideablagerungen Nord-Frankreichs, wo Markasit vor allem als Knollen und
Kugeln vorkommt. In Cornwall und Derbyshire (England), in den Andenstaaten,
den USA, Mexiko, Japan, Australien und Tasmanien.
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