Beschreibung
Pseudohexagonal, prismatisch, dicktafelig, oft rosetten oder treppenartig
gruppiert. Selten derbe Masse. Formenreich: (110); (001); (010); (111); (100); (021).
Häufig Zwillinge, die sich vielfach wiederholen oder Aragonitdrillingen ähnlich sind.
Muscheliger bis unebener Bruch. Undeutliche Spaltbarkeit nach (010).
Namensfindung
Agricola erwähnt erstmals 1546 ein dunkles Silbermineral und nennt es gediegen
schwartz ertz - Argentum rude nigrum. Danach wurden für dieses Mineral eine Vielzahl
von Namen geprägt, darunter Schwarzgülden, Spröd-Glaserz u. a.. Nach der Abtrennung
dieses Minerals vom Polybasit durch G. und H. Rose (1829) führte Haidinger 1845 den
Namen Stephanit ein, zu Ehren des mineralogisch interessierten Erzherzog
Stephan von Österreich. Stephanit gehört zu den wichtigsten Silbererzen und
kommt, hydrothermal gebildet, neben anderen Silbermineralien auf
Silbererzgängen angereichert vor.
Bekannte Fundorte
Im Harz: Sankt Andreasberg, besonders in der Grube Samson und
sporadisch auf dem Burgstädter Gangzug in Clausthal. Häufiger im Sächsisch -
Böhmischen Erzgebirge, vor allem im Freiberger Revier, sowie in Annaberg,
Marienberg und Schneeberg. Wolfach im Schwarzwald. In Joachimsthal und Pribram
(Tschechische Republik) und in Kremnitz und Schemnitz im Slowakischen
Erzgebirge (Slovakische Republik). Im Siebenbürger Erzgebirge in Zlatna
/Zalathna, Baia der Aries (Offenbanya) und in den Revieren um Brad. In Baia
Mare, Baia Sprie und Cavnic in der Marmarosch, Rumänien. Am Monte Narba auf
Sardinien, von wo schöne Zwillinge bekannt sind. Viele Fundorte in Kastilien und
Katalanien (Spanien). Kongsberg in Norwegen; Wheal Boys und Endellion in
Cornwall, England sowie in Mexico, Chile, Bolivien, Peru. Bekannte Fundorte
auch in Virginia, Nevada, Californien, Colorado (USA), Japan sowie Tasmanien
und Australien.
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