Achat

Beschreibung

Achat ist eine Erscheinungsform des Chalcedons, der von seiner Ausbildung her ein krypto­kristalliner Quarz ist (siehe auch Quarz). Achate kommen in Magmatiten, Vulkaniten und Sedimentgesteinen vor, und zwar in Hohlräumen (Drusen und Klüften). Er besteht aus dünnen Schichten eines primär abgelagerten Kieselgels (SiO2), das zu feinstfaserigen Chalcedonkristallen, d. h. zu kryptokristallinen Quarzen kristallisiert. Der Wechsel von unter­­schiedlich dicht gepackten und unterschiedlich gefärbten Chalcedon-Aggregaten verleiht dem Achat ein strukturiertes Aussehen. Zwischen den Fasern kommen unter­schiedlich häufig und unterschiedlich dicht angeordnet feinste Poren vor, die ihm eine niedrigere Dichte (2,6) und die ihm eigene Leichtigkeit verleihen. Dank der Poren kann Achat leicht gefärbt werden.

Der Name Achat wurde vom gleichnamigen Fluß auf Sizilien abgeleitet. Die achatbildenden Chalcedonnadeln verdanken ihre Farbe denselben Ursachen und Wirkungen wie sie beim Quarz beschrieben sind, doch spielen beim Achat, dank des hohen Porenvolumens, pigmentierende Substanzen eine weitaus größere Rolle. Die Farbvariationen machten ihn schon in frühesten historischen Zeiten zu einem beliebten Sammelobjekt und Schmuck­stein.

Seit mehr als hundert Jahren wird Achat auch künstlich gefärbt. Kräftiges Rot wird durch Tränken mit Eisensalzen und anschließendem Glühen erreicht. Ein intensives Tränken mit Honig oder Zuckerlösung und eine nachfolgende Behandlung mit Schwefelsäure, während der die organische Masse zu Kohle wird, verleiht dem Achat eine schwarze Farbe, deren Intensität von der aufgenommenen Menge Zucker bestimmt wird. Durch Verwendung von syn­­thetischen, sehr flüchtigen Farbstoffen kann Achat blau, grün, lila usw. gefärbt wer­den.

Achate mit grob strukturierten weißen und schwarzen Schichten werden Onyx genannt, während solche mit braunen, roten und weißen Schichten Sardonyxe sind.

In frühen Kulturen, in denen schönen Steinen verschiedene Kräfte zugeschrieben wurden, was sich bis heute im Aberglauben und auf dem Gebiet der Esoterik fortsetzt, wurde dem Achat die Macht zur Bannung von Unwettern und Hochwasser zugeschrieben. Im Mittel­alter glaubte man, er habe auch heilende Kräfte, was ihn zu einem beliebten Amulett machte. Achat wurde in Pulverform als Medizin verschrieben und als Aphrodisiakum zur Steigerung des Geschlechtstriebes eingenommen.

Seit dem 11. Jh. finden wir ihn als Schmuckstein an kirchlichen Geräten oder auf Ein­bänden von Büchern, und seit dem 18. Jh. als beliebtes Material zur Herstellung von Ge­fäßen, Figurinen, Scheiben und mehr.

Im 15. Jh. entstanden in Idar-Oberstein die ersten Achat-Manufakturen, in denen zuerst die im oberen Nahe-Tal gefundenen Steine verarbeitet wurden, wo es seit dem 19. Jh. zur industriellen Verarbeitung kam.

 

Achat

Größe:  9 x 14 cm
Fundort:  Freisen, Nahegebiet, D.
Sammlung:  Privat, Hans Stölben, Manderscheid, Eifel, D.