Chalkopyrit

Eigenschaften

Chem. Zusammensetzung: CuFeS2 ± Au, Ag
Synonyme: Kupferkies
Systematik: II B
Kristallsystem: Tetragonal
Härte: 3,5 - 4
Dichte: 4,1 - 4,2
Farbe: Messinggelb mit Stich ins Grünliche, selten goldgelb und bunt; schwarze Anlauffarben.
Glanz: Metallisch
Strich: Grünlichschwarz bis schwarz

Beschreibung

Gut ausgebildete Einzelkristalle sind selten, meist klein und haben einen disphenoidischen Habitus, der oft verzerrt bis extrem verzerrt sein kann. Größere Kristalle sind seltener und haben oft rauhe, geriefte Flächen und scheinen geknickt zu sein, was auf Vorkommen von Subindividuen innerhalb der größeren Einzelkristalle zurückzuführen ist. Häufig sind Er­gänzungszwillinge und lamellare Zwillinge. Beide Formen kommen auch als zyklische Fünf­­linge vor, die Einzelkristallen mit geknickten Flächen ähnlich sind.

Als Erz ist Chalkopyrit meist derb, seltener sind darin traubige, nierige sowie faserige Aus­bildungen zu finden. Die Spaltbarkeit ist nur ausnahmsweise erkennbar, kann jedoch durch Fremdeinlagerungen vorgetäuscht werden.

Kupferkies ist weltweit das Kupfererz schlechthin. Es kommt genetisch auf Lagerstätten unterschiedlichster Art vor und gilt als ein typischer Durchläufer. In granitoiden Tiefen­gesteinen, Pegmatiten und pneumatolythischen Gängen ist er selten und spärlich. Häufig in Impregnationen sowie kontaktmetasomatisch und in hydrothermal gebildeten Stöcken, Schläuchen und Linsen etc.. In hydrothermalen Gängen ist er fast immer zu finden, je­doch nicht in größeren Mengen und meist mit Pyrit, Galenit, Sphalerit, Tetraedrit und Cubanit vergesellschaftet. Sedimentär ist er selten. Bekannt sind die schön strukturierten Erzstufen aus der vulkanogen-sedimentären Lagerstätte vom Rammelsberg bei Goslar und die aus dem Kupferschiefer von Mansfeld, beide am Harz gelegen.

Namensfindung

Henkel kreierte den Namen Chalkopyrit, erstmals erwähnt in seiner Pyritologie (1725), indem er die Begriffe Chalkos und Pyrites zusammenfügte. Aristoteles (384 - 322 v. Chr.) und Descorides beschreiben Chalcites von Zypern, doch konnte nicht nachvollzogen werden, was für ein Kupfererz damit gemeint war. Plinius beschreibt 77 n. Chr. die Kupfererze chalcites, pyrites, pyrites aerosus, und pyrites aureo colore, während bei Georgius Agricola (1546) erstmals die Namen Gelkies und Kupferkies schriftlich festge­halten sind.

Bekannte Fundorte

Chalkopyrit kommt weltweit vor. Von vielen Fundorten sind schöne Kristalle und Kristall­stufen geborgen und Millionen Tonnen Kupfererz gefördert worden.

Deutschland: Schöne Kristalle aus dem Siegerland, dem Sächsischen Erzgebirge, vor allem aus dem Freiberger Revier und die genannten Erzstufen vom Rammelsberg und Mansfeld. Erwähnenswert sind die Funde von Markirch (Ste. Marie-aux-Mines, Vogesen und Gar­dette bei Bourg d'Oisans, Isere, Frankreich; die aus Cornwall und Devonshire, England; aus Banska Stiavnika, Slovakische Rep.; Kitzbühl, Tirol, Österreich; Massa Maritima, Toskana, Italien; Falun, Schweden; Sulitjelma, Röros und Lökken, Norwegen. Aus Japan sind vor allem die verzerrten Formen von Arakawa und die Kuroke-Erze berühmt. Schöne Stufen aus Australien, Tasmanien, den Andenstaaten Südamerikas, sowie vielen Staaten der USA und aus Kanada.

aks

Chalkopyrit

Name:  Chalkopyrit, mit Azuritüberzug
Größe:  Lange Bildkante 62 mm
Fundort:  Maxhütte, Fichtelgebirge, Bayern, D.
Sammlung:  Geosammlung TU Clausthal, Mineralogische Sammlung