Partzit
Eigenschaften
Chem. Zusammensetzung: | CuSb2(O,OH,F)7 |
Synonyme: | --- |
Systematik: | IV C |
Kristallsystem: | --- |
Härte: | 3-4 |
Bruch: | --- |
Dichte: | 3,8-4,4 |
Farbe: | Variabel; gelblichgrün bis dunkelgrün, schwarzgrün |
Glanz: | Matt, zuweilen fettglänzend |
Strich: | --- |
Beschreibung
Im Bild ist eine Paragenese eines blauen und eines grünlichen Minerals vom Prinzregenten Gang, Clausthaler Revier, zu sehen. Es muß angenommen werden, dass die Namensgebung Partzit bei dieser Stufe ohne weitere Untersuchungen nach dem Prinzip in Augenschein genommen erfolgte.
Unter dem Namen Partzit (CuSb2(O,OH,F)7) wird heute mit Einschränkungen ein kubisches Sekundärmineral geführt. Die Farbe ist olivgrün, gelbgrün bis dunkelgrün und kommt in derselben Stufe in verschiedenen Nuancen vor. Der Glanz ist glasig. Vorherrschend ist eine pulverige und erdige, krustige Ausbildung. Es ist ein Verwitterungsprodukt von Antimonit (Antimonglanz), das nach heutigem Wissensstand nicht als selbständiges Mineral gedeutet werden kann.
Am Beispiel dieses Minerals soll auf die Schwierigkeiten hingewiesen werden, die vor allem bei Sekundärmineralen auftreten, die in Oxidationszonen von sulfidischen Lagerstätten vorkommen.
A. Arents beschrieb im American Mineralogist 1867 ein massiges gelblich - grünliches bis dunkles Mineral, das in den Blind Spring Hills bei Benton, Mono Country, Californien gefunden wurde und nannte es zu Ehren von A.T.W. Partz - Partzit. Schon im selben Jahr meldete ein gewisser Black Zweifel an und meinte, Partzit sei ein Mineralgemisch. Detaillierte Untersuchungen in Bezug auf die chemische Zusammensetzung und physikalische Parameter, die im 20. Jh. durchgeführt wurden, bestätigten, dass Partzit ein Mineralgemisch ist und kein eigenständiges Mineral.
Mason und Vitalino weisen darauf hin, dass von mehreren als Partzit bezeichneten Proben, chemisch und roentgendifraktometrisch niemals zwei annähernd gleich waren. Jedoch war in allen Fällen eine weite Ähnlichkeit mit Stibikonit zu verzeichnen. Sicher ist nur, dass die Hauptelemente Cu und Sb sind. Sie untersuchten an drei der typischsten olivgrünen Proben von Blind Spring Hills die Dichte und bestimmten die Werte: D - 2,98, 3,50 und 3,96, sowie die Brechzahl, deren schwankende Werte von 1,61, 1,70 und 1,82 eine kubische Symmetrie des Minerals in Frage stellen.
Aufgrund der chemischen Daten von Arents berechneten sie auch die Strukturformel nach heutigen Kriterien und bestimmten: Cu9,8 Ag1,3 Pb0,2 Sb7,6 Fe0,8 (O, OH, H2O)41,5.
Danach kann Partzit auch als hydratisiertes Kupfer-Antimonat gedeutet werden, dessen Struktur dem Pyrochlor ähnlich ist. Die genannten Autoren geben folgende Strukturformel an: Cuy Sb2-x (O, Oh, H2O)6- 7, wobei y < 2 und x = 0 - 1 ist.
An diesem Beispiel wird deutlich, dass vor allem bei Sekundärmineralien, die in Oxidationszonen und heute vor allem auf Halden gefunden werden, eine Mineralbestimmung und die daran geknüpfte Namensfindung ein oft beträchtlicher Aufwand notwendig ist, und nicht selten eine Benennung gar nicht möglich ist, weil mehrere, fast identisch aussehende Mineralphasen vorliegen.
Literaturhinweise
A. Arents. (1867)
Partzite, a new mineral. Amer. Journ. Sci., ser. 2, vol. 43, p. 362.
B. Mason & C. J. Vitalino. (1955)
The Mineralogy of the antimony oxides and antimonates.
Mineral. Mag.
Vol. 30; 1953/55 pp. 100 - 112.
A. L. Ransome. (1940)
General geology and the ores of the Blind Spring Hill mining district, Mono County, California. Calif. Journ. Mines. Geol., vol. 36. pp.159 - 197.
Partzit
Name: | Partzit |
Größe: | Lange Bildkante: 36 mm |
Fundort: | Prinzregenten-Gang, Iberg, Bad Grund, Harz |
Sammlung: | Privat |