Quarz
Eigenschaften
Chem. Zusammensetzung: | SiO2 |
Synonyme: | Siehe weitere Informationen |
Systematik: | IVd |
Kristallsystem: | Beta-Quarz: Trigonal-trapezoedrisch; Alpha-Quarz: Hexagonal-trapezoedrisch |
Härte: | 7 |
Dichte: | 2,65, Leicht schwankend bei verschiedenen Modifikationen |
Farbe: | Normal farblos, jedoch häufig farbige Varietäten, siehe weitere Informationen |
Glanz: | Glasglanz, auf Bruchflächen Fettglanz; |
Strich: | Weiß |
Beschreibung
Quarz, Bergkristall, Tridimit, Opal, Achat, Kieselsäure, Siliziumdioxid, Namen, Begriffe, mit denen z. T. das gleiche gemeint ist, und zwar eine chemische Verbindung, die aus 64,74 Gew. % Silizium und 35,26 Gew. % Sauerstoff besteht und durch ihre räumliche Anordnungen kristallin oder amorph sind. So ist Quarz eine SiO2 - Verbindung von natürlicher Reinheit mit eigenen Formen und Flächen, wobei verschiedene Modifikationen bekannt sind, deren Ausbildung vom geologischen Vorkommen und den thermodynamischen Bedingungen abhängig sind, die bei der Entstehung im gegebenen Medium und Umfeld herrschen. Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass noch nicht alle Bedingungen bekannt sind, unter denen die eine oder andere Ausbildung der annähernd 20 natürlichen und synthetischen SiO2 - Modifikationen gebildet werden.
Quarz im e. S. ist nach den Feldspäten das weltweit verbreiteste Mineral und kommt in zwei Modifikationen vor: Der trigonal-rhomboedrische Tief- oder Betaquarz und der seltenere hexagonale Hoch- oder Alphaquarz. Tief-Quarz kommt in der Natur unverzwillingt recht selten vor, synthetisch hingegen konnten bisher Zwillinge noch nicht gezogen werden. Der "gemeine" Quarz ist durch zwei meist gleichgroße Rhomboeder, dem Haupt- oder positiven und dem Neben- oder negativen - und den quergestreiften Prismen gekennzeichnet. Es sind die flächenärmsten Ausbildungen und kommen vor allem auf Erzgängen, deren Drusen und Klüften vor.
Flächenreichere Formen, z. B. der wasserklare Bergkristall oder der dunkle Rauchquarz, sind flächenreicher, und sind vor allem in Hohlräumen von Graniten, auf Klüften in kristallinen Schiefern oder als letzte Kristallphase in Pegmatiten zu finden. Bekannt sind zwei Formen: Links- und Rechts-Quarze, gekenzeichnet durch das Vorhandensein von linken bzw. rechten trigonalen Trapezoedern. In der Natur kommen beide annähernd gleichhäufig vor, doch treten bei beiden die positiven Formen weit häufiger auf als die negativen. Die immer gestreiften Rhombenflächen sind solche der linken trigonalen Bipyramide oder der entsprechenden rechten. Häufig sind auch horizontal gestreifte, steilere Rhomboeder und flachere Trapezoeder. Links- und Rechts-Quarze unterscheiden sich auch optisch durch die mikroskopisch erkennbare Links- oder Rechtsdrehung der SiO2-Tetraeder in Richtung der C-Achse bzw. optischen Achse. Vom Tief-Quarz sind 18 verschiedene Zwillings - Gesetze bekannt, von denen drei vorherrschend sind und 15 nur selten vorkommen. Zwillinge nach dem Gesetz, auch als Alpines- oder Schweizer - Gesetz bekannt, sind Ergänzungszwillinge, wobei sich zwei Links- oder Rechts-Quarze durchdringen und zwar so, dass zwei in Richtung der C-Achse gegenüberliegende Flächen (r und z) der beiden Formen zusammenfallen. Diese Art von Zwillingen sind kristalloptisch nicht erkennbar, sind jedoch durch das Fehlen der Piezoelektrizität erkennbar, eine Eigenschaft, der sie den Namen elektrische Zwillinge verdanken. Der Habitus dieser Zwillinge ist hexagonal-trapezoedrisch. Zwillinge nach dem Brasilianer-Gesetz sind Ergänzungszwillinge nach der Fläche 112(0)
Namensfindung
Bisher gibt es mehrere Deutungen zur Herkunft des Namens. Einige Sprachforscher leiten das Wort Quarz aus dem Althochdeutschen chrios ab, während anderen zufolge der Ursprung des Namens in Böhmen liegt, erstmals im 14. Jh. in der Bergmannssprache auftauchte und zwar durch Verballhornung des Westslawischen Worts kwardy = hart zu quartz, was später zum Mineralnamen Quarz führte. Anderen Untersuchungen zufolge ist Quarz eine Ableitung von querertz oder Querkluftertz oder von Quadert, dem bösen Erz und andere wiederum glauben, der Name stammt vom Quarx, dem mittelalterlichen Kobold, ab.
Bekannte Fundorte
Da Quarz in fast allen Gesteinen der oberen Erdkruste vorkommt, mit Ausnahme derer, die aus SiO2 untersättigten Magmen kristallisiert sind, ist er weltweit stark verbreitet; häufiger in Form von Körnern als Gesteinskomponenten und seltener in schön kristallisierten Formen, den sogenannten "alpinen" Kluftquarzen, in Hohlräumen und Drusen von magmatischen und sedimentären Gesteinen und in hydrothermalen Gängen. Er kommt auch als versteinerndes Mineral von Fossilien, vor allem von fossilen Hölzern vor.
Quarz
Name: | Quarz, Tafelig |
Größe: | Höhe des Kristalls 6 cm |
Fundort: | Ramsbeck, Sauerland, Nordrhein-Westfalen, D. |
Sammlung: | Geosammlung TU Clausthal, Mineralogische Sammlung |