Realgar

Eigenschaften

Chem. Zusammensetzung: AsS
Synonyme: Roter Schwefelarsen, Rauschrot
Systematik: IIe
Kristallsystem: Monoklin-prismatisch
Härte: 1 1/2
Dichte: 3,5 - 3,6
Farbe: Rot nach orange ("Morgenrot"), durchsichtig bis durchscheinend
Glanz: Harzglanz, Fettglanz
Strich: Orangegelb

Beschreibung

Das Realgar-Molekül ist As4S4. Größere Kristalle sind selten, und kommen meist in Drusen vor, sonst Kurzprismatisch, meist klein ausgebildet. Flächenreich, mit mehr als 100 Pina­koid- und Prismenflächen. Kontakt-Zwillinge nach (100). Streifung der Prismenflächen in Richtung der c-Achse. Meist körnige Masse oder als Anflug. Undeutliche Spaltbarkeit nach (010). Bei Tageslicht geht Realgar schnell in ein erdiges Auripigment über. Chemisch meist sehr rein. Schmilzt leicht und brennt mit bläulichweißer Flamme, bei starkem Arsen­geruch.

Namensfindung

Realgar und Auripigment, das rote und gelbe Arsen, sind seit dem Altertum bekannt und von Aristoteles und Theophrastus erwähnt. Dioskorides beschreibt das Arsenikon von goldgelber Farbe, das nur Auripigment sein kann, während der Name Sandarache eine ge­sättigte, dem Drachenblut gleichende rote Farbe hat, das dem Realgar entspricht. Der Name auripigmentum ist erstmals bei Plinius und Vitruvius, erst einige Hundert Jahre später, zu finden. Plinius schreibt auch über gefälschtes Sandarache, das aus Bleiweis (Meninge) hergestellt wird. Libuvius (1597) verwendet erstmals den Begriff realgaria, ein Name, der wahrscheinlich in der Schule des Paracelsius (1493 - 1541) geprägt wurde. Nach Dana (1868) ist der Name Realgar aus dem Arabischen Rahj al ghar, Staub aus der Grube, abgeleitet, was auch Fraenkel und Glossy annehmen. Agricola (1529) beschreibt Reuschgeel und Rosgeel und 1546 Operment. Die Namen gelbe Arsenblende oder Rauschgelb wurden von den Bergleuten des deutschsprachigen Raums gegeben.

Bekannte Fundorte

Die bekanntesten Fundorte schöner Realgar - Kristalle sind der Dolomit im Binnental, Schweiz, Sacarimb (Nagyag) in Siebenbürgen (Rumänien) und die Mercur - Grube in Utah, USA. Im Harz: Aus Wolfsberg und als Überzug auf Kalkspat in Sankt Andreasberg bekannt. Schneeberg / Sa., Münstertal und Wiesloch im Schwarzwald, Joachimsthal in Böhmen, Neusohl (Slowakei), Sarul Dornei, Baia Mare, Baia Sprie und Cavnic in Nordrumänien, Sacarimb (Nagyag) und andere Reviere im Siebenbürgischem Erzgebirge, Moldova Noua (Uj Moldova, Neu Moldova) an der Donau im Banat (Rumänien). Steiermark und Tirol, Österreich. In Italien in den Phlägräischen Feldern und im Raum um den Vesuv, auf den Liparischen Inseln und am Ätna als Beschlag auf Spalten und Klüften. In Frankreich im Massiv Central und auf Korsica. Weitere Fundstellen in Europa sind in Bosnien und in Makedonien. Häufig in Japan, China, den Anden-Saaten, in Sibirien und dem Iran.

Realgar

Name:  Realgar
Größe:  Lange Bildkante = 35 mm
Fundort:  Sacarimb, Goldenes Viereck, Rumänien
Sammlung:  Geosammlung TU Clausthal, Mineralogische Sammlung